Die „Awtomat Kalashnikowa“, die Kalashnikow, die bekannteste Seriefeuer-Waffe der Welt. Ausgangspunkt der Tanzinszenierung Kalashnikowa bildet die akustische Parallele von Seriefeuer und den salvenartigen Fussschlägen des Flamencotanzes. In einem Wechselspiel von thematischen und körperreaktiven Anknüpfungspunkten werden die Energien von Täter und Opfer, von Gewalt und Verletzlichkeit ergründet. Unter welcher Ideologie auch immer gefeuert wird: die Schüsse durchlöchern brutal die Stille, den Raum der Seele, das Prinzip von Leben und Lebenlassen, die Geborgenheit. Der Körper ringt sich Schlagserien ab. Er kämpft für und durch sie. Der Körper wird zum Täter und Opfer seiner selbst. Täter und Opfer in einer Person, in einem Körper, bald fest und gepanzert, bald brüchig und verletzlich. Die salvenartigen Fussschläge sind betörend und ohrenbetäubend zugleich, finden ihre Resonanz und Rezeption in den Körpern, die sie produzieren und auf die sie prallen. Die Waffe, ein Konstrukt zur Destruktion.
Inszenierung: Anet Fröhlicher
Tanz: Jojo Hammer, Elisabeth Keuck, Vera Köppern, Henna-Elise Selkälä
'Raum-Installation: Reto Emch
Lichtdesign: Stephan Haller
Premiere: 21.04.2016, Kunsthaus Solothurn, CH, danach Touren nach Chile, Brasilien, Berlin.
The “Awtomat Kalashnikow”, is the world’s most renowned automatic weapon. In the dance production “Kalashnikowa”, parallels can be drawn between the sounds made by the weapons rapid firing and the volley-like stomping of Flamenco dance. In an interplay of thematic and physically reactive connecting points, the energies of perpetrator and victim, and of violence and vulnerability are investigated. Under whichever ideology one fires: the shots brutally perforate the silence, the soul’s space, the principles of live and let live, and our sense of security. The body rests the series of stomps from itself, fights for and through them. The body becomes both the perpetrator and the victim itself possessed in one body, sometimes firm and armoured, other times cracked and fragile. The firing of the feet find resonance and reception in the bodies which produce them and which they collide with. The weapon, becomes a construct for destruction.
Artistic Direction: Anet Fröhlicher
Dance: Jojo Hammer, Elisabeth Keuck, Vera Köppern, Henna-Elise Selkälä
Space Installation: Reto Emch
Light design: Stephan Haller
Premiere: 04/21/2016, Kunsthaus Solothurn, CH, afterwards tours to Chile, Brasil, Berlin.
“Eine einnehmend entrückte bis schizophrene Verkörperung zeigt die Tänzerin Vera Köppern. Sie lenkt die Aufmerksamkeit des Zuschauers auf ein differenziertes Spiel von Schlagabfolgen und Bewegungsimpuls. Das in der Bühnenmitte inszenierte Aufnahmegerät unterstützt ihr Performance visuell und akustisch, in dem sie aus dem Over-Loop ihrer eigenen Fusssalven ein Beat-Pattern komponiert, das sie genussvoll ausbaut und betanzt. Diesem exponierten Spiel mit der überlagerten Rhythmik, und dem von der Tänzerin generierten kinästhetisch musikalischen Sog, kann sich der Zuschauer kaum entziehen. Wahnsinn und Faszination zeigen sich im gleichen Zug.”
“Vera Köppern performs this engagingly abstracted and often schizophrenic performance. She directs the audience’s attention with her differentiated rhythmic play and movement impulses. The recording device staged in the middle of the space, supports her performance visually and acoustically while she composes footwork patterns which are looped, delightfully extended, and developed. These compositions become the audio landscape for her movement. The audience is drawn in by this raw interplay of layered rhythms, and then enthralled by the kinesthetic-musical pull Köppern creates. Madness and fascination ensue.”
